1.Mensch & Höhle

In vielen Höhlen wurden neben Tierknochen auch viele menschliche Hinterlassenschaften gefunden, wie z.B. Werkzeuge, Pfeilspitzen, Tonscherben und Feuerstellen aus der Jungsteinzeit, Bronze- und frühen Eisenzeit. Einige Höhlen bzw. ihre Eingangsregionen wurden demnach von Menschen bewohnt (Wohnhöhlen).

In späterer Zeit nutzten die Menschen die Höhlen als Zufluchtsort oder Lagerstätte.

 

2.Eiszeitliche Tierreste

Außer der schönen Sinterbildungen findet bzw. fand man eine unzählige Menge an fossilen Tierknochen in den Höhlen. Die meist hohe Anzahl von Knochen gab vor ca. 200 Jahren Anlass zu recht eigentümlichen Spekulationen über deren Herkunft. Es gab Personen, die meinten, dass diese Knochen von Drachen oder Einhörnern stammen würden. Georg Cuvier (18. Jh.) stellte die Theorie auf, dass bei der in der Bibel beschriebenen Sintflut eine Unzahl von Tieren ertranken und in die Höhlenräume geschwemmt wurden. Es kam damals auch zu einem rechten Knochenabbau in manchen Höhlen, um diese dann pulverisiert als Heilmittel oder zur Stärkung der Manneskraft zu verkaufen.

Woher stammen nun wirklich diese Knochen?

Die Antwort auf diese Frage, ist sehr einfach zu geben: Das Höhlenklima in Verbindung mit den dort zur Ablagerung gekommenen Sedimenten stellt sehr günstige Bedingungen zum Erhalt von Knochen und Zähnen dar. Es ist in den Höhlen daher meist nur ein bakterieller Abbau organischer Substanzen möglich, d.h. der Weichteile tierischer Organismen. Übrig bleiben die Knochen, die aufgrund des Kohlenstoff übersättigten bzw. gesättigten Sickerwasser nicht entkalkt und somit nicht zerstört werden können.

Es gibt Höhlen in denen Knochen von mehr als 1000 Tieren gefunden wurden. Im ersten Augenblick erscheint diese Zahl unwahrscheinlich hoch, doch wenn man sich die Zeit vor Augen hält, die die Höhlen existieren, dann verliert diese Zahl ihre Unglaubwürdigkeit. Wenn man annimmt, das alle 20 Jahre nur ein Tier in einer Höhle verendet ist, dann hätten sich innerhalb von etwa 70.000 Jahren, d.h. seit der letzten Eiszeit, 3500 Tierskelette in dieser Höhle angesammelt.

Der berühmteste bzw. bekannteste Höhlenbewohner war der Höhlenbär (Ursus Speläus). Von ihm stammen ca. 3/4 aller gefundenen Knochen und Zähne. Er lebte vor ca. 250.000 bis 11.000 Jahren. In den Wintermonaten und wenn er Nachwuchs bekam, hielt er sich in den Höhlen auf. Gefressen hat der Höhlenbär hauptsächlich Pflanzen aber natürlich auch mal Fleisch.

Die übrigen Knochen stammen von anderen Großsäugern (25%) wie Hyäne, Rentier, Riesenhirsch, Wildpferd, Höhlenlöwe, Wolf, Wollhaariges Nashorn und dem Mammut bzw. von Kleintieren (8%)

 

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